Trockenshampoo – schnelle Hilfe für die Haare
Ein Trockenshampoo ist an sich eine gute Erfindung. Speziell für Leute, die morgens früh rausgehen müssen und keine Zeit haben, das Haar auf der ganzen Länge zu waschen und föhnen. Trockenshampoo funktioniert einfach und ohne Wasser – man soll es nur jedes Mal vor der Anwendung gut schütteln (damit sich das Pulver mit dem Gas vermischt), auf das Haar am Ansatz auftragen, kurz einwirken lassen und mit einem Handtuch ausrubbeln. Es ist empfohlen im Anschluss noch die Reste des Shampoo mit einer Bürste (am besten aus Naturborsten) auszukämmen.
Zusammensetzung und Wirkung
Ein Trockenshampoo in Sprayform besteht im Großen und Ganzen aus Stärke (üblicherweise Reis) und/oder Silicate, die den Talg absorbieren, Alkohol, Gase (meistens: Propan, Butan, Isobutan), Konservierungsmittel (z.B. Cetrimonium Chloride) und Duftstoffe.
Nach der Anwendung wirkt das Haar meistens frischer und gewinnt an Volumen. Es ist natürlich kein Ersatz für das normale Haarewaschen, und soll auch nicht zu oft benutzt werden. Die Stärke kann nämlich die Talgdrüsen auch bei nicht problematischer Kopfhaut verstopfen.
Bequemlichkeit vs. Inhalte
Die Idee ist sehr schön – aber ob man Trockenshampoo wirklich nutzen soll, um die fettenden Haaransätze zu „reinigen“, muss jeder für sich wissen. Für mich sind die Inhaltstoffe ausschlaggebend, daher stehe ich den Produkten etwas kritisch entgegen. Von daher möchte ich hier einige Alternativen betrachten, die eine ebenso schnelle Pflege ohne fragwürdige Stoffe ermöglichen.
Alternativen zu Trockenshampoo
Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, auf meine empfindliche Kopfhaut freiwillig die o.g. Inhaltstoffe aufzutragen. Da ich aber die Idee ganz gut finde, begrenze ich mich manchmal doch auf die tatsächlichen Wirkstoffe. Es gibt nämlich zwei gute und günstige Hausmittel, die ähnliche Wirkung wie ein Trockenshampoo haben: Heilerde und Babypuder.
Heilerde
Heilerde kann nicht nur Talg gut absorbieren, sondern auch die Haut pflegen. Ihre Heileigenschaften können bei einigen Kopfhautproblemen durch die Lieferung von Mineralien und Spurelementen helfen. Man muss nur drauf achten, die Heilerde so rauszukämmen, dass sie auf der Kopfhaut nicht mehr sichtbar ist – ansonsten sehen die Resten auf der Kopfhaut seltsam aus. Das Auskämmen gelingt am besten mit einer weichen Borstenbürste.
Ein zusätzlicher Effekt der Heilerde ist, dass das Haar fühlbar steif wird. Dies kann man durchaus nutzen, um mehr Volumen fürs Haar zu gewinnen, indem man die Heilerde nicht nur beim Haaransatz aufträgt – das Haar wirkt dann allerdings matt.
Um die Applizierung ganz einfach und präzise zu machen, nutze ich persönlich meistens einen kosmetischen Pinsel.
Babypuder
Babypuder ist gegenüber der Tonerde die etwas einfachere Variante. Es ließt sich leicht auftragen und wieder auskämmen. Öfters ist das Puder mit Ölen, Allantoin und/oder Panthenol angereichert, was zusätzlich pflegende Wirkung für die Kopfhaut hat. Das Babypuder absorbiert Talg, beruhigt, beugt Reizungen vor und hat immer eine Verpackung, die eine direkte Applikation ermöglicht – da es aber schwierig ist, lediglich den Haaransatz zu erwischen, nutze ich auch hierbei gerne einen Pinsel.
Alverde Fertiglösung
Es gibt auch ein Fertig-Produkt von Alverde (Alverde Trockenshampoo bei DM), das eine Mischung aus Puder und Tonerde ist.
Der Vorteil ist hier vielleicht der leichte Duft und kleine Verpackung, die in jede Handtasche reinpasst. Die Wirkung ist aber weder besser, noch schlechter wie von den anderen bereits beschriebenen Methoden. Angesichts der kleinen Menge (50 g) ist der Preis pro Mange somit etwas höher als bei der Eigenmischung. Wer es bequem mag kann aber jederzeit zugreifen.
Kleiner Haar-Trick
Um die Haare länger frisch und voluminös zu halten, kann man kleine Menge des Trockenshampoo gleich nach dem Waschen und Föhnen auf die saubere Kopfhaut auftragen.
Dadurch werden die Fettpartikel erstmal durch den Puder (oder anderes Trockenschampoo) aufgefangen und erreichen die Haare viel später.